Wer eine Hochzeit plant, der braucht starke Nerven: Oft ist die gemeinsame Hochzeitsplanung eine ernsthafte Probe für die Beziehung. Je größer und umfangreicher die Hochzeit, desto stressiger kann es da in der heißen Vorbereitungszeit werden. Um so wichtiger, dass Ihr Euch mit Eurem Partner gut versteht und Ihr gemeinsam an einem Strang zieht. So soll das natürlich nicht nur in der Hochzeitsplanungszeit, sondern auch in der Ehe selbst werden. Bevor es also in die heiße Planungsphase der Hochzeit geht, lohnt es sich, die Beziehung und das gemeinsame Vorhaben “Hochzeit” einmal genau zu überdenken und auf den Prüfstand zu stellen.
Tipps für eine glückliche Hochzeitsplanung
Ohne einen guten Plan und ein paar Regeln geht es nicht: Wie man durch die Hochzeitsplanung durch kommt, ohne Federn zu lassen, und wie man sich in der Hochzeitsvorbereitung auch auf die kommenden Jahre zusammen vorbereitet, erfahrt Ihr hier. Für manche Paare ist das gemeinsame Organisieren ein Kinderspiel und sie sind sich ganz sicher, wie sie diese Hürde meistern. Alle anderen finden hier Denkanstöße, wie man gemeinsam eine gute Hochzeitsvorbereitungszeit genießen kann und wie man das Beste davon in die Ehejahre mitnehmen kann.
1. Beziehungsstand - wo sind wir und wo wollen wir hin?
Am Anfang steht natürlich die Frage danach, was Ehe überhaupt für den einzelnen bedeutet. Jeder hat andere Vorstellungen und Grenzen, Werte und Träume. Vielleicht seid Ihr Euch ganz sicher, was Ehe für Euren Partner bedeutet, oder vielleicht werden Ihr überrascht: Setzt Euch bevor es mit der richtigen Hochzeitsplanung los geht zusammen und redet darüber, was Ihr und was Euer Partner sich unter der Ehe vorstellen, welche Ziele und Träume dieser Begriff für denjenigen beinhaltet. Macht Euch bewusst, ob es Veränderungen in Eurer Beziehung geben wird und wenn ja, welche das sein werden - ob real oder emotional.
Macht Euch auch frühzeitg Gedanken darüber, ob ein Ehevertrag sinnvoll ist und sprecht dieses Thema an. Finanzielle Angelegenheiten müssen in einer funktionierenden Beziehung besprochen werden können, sonst wird es nicht erst bei den Hochzeitskosten zu Uneinigkeiten kommen. Vor der heißen Hochzeitsplanungszeit ist auch die Zeit, um sich wirklich sicher zu sein, ob das Heiraten eine gute Idee ist. Falls in einem Gespräch über die Ehe und die damit verbundenen Werte Differenzen zwischen Euch zum Vorschein kommen, dann überdenkt Eure Entscheidung. Auch Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Beziehung sollten vor der Hochzeitsplanung aus dem Weg geräumt werden. Wenn Ihr mit einem Gespräch nicht alle Zweifel aus dem Weg geräumt bekommt, dann nehmt Hilfe der Profis in Anspruch. So könnt Ihr am Hochzeitstag wirklich sicher sein, dass Eure Zweifel umsonst waren, und den Hochzeitstag genießen. Für wen das ein Schritt zu weit ist, aber trotzdem nicht alle Zweifel aus dem Weg geräumt bekommt, der sollte über eine Partnerberatung nachdenken. Überlegt zusammen mit einem Profi, warum es Euch schwer fällt, Eurem Partner zu vertrauen.
Formuliert ein gemeinsames Ziel und wie für Euch zusammen eine glückliche Ehe aussieht, aus welchen Bausteinen im Alltag sie besteht, welche Rolle die Familie und Freunde spielen sollen und wo Ihr potentielle Krisen seht. Macht deutlich, auf was Ihr nicht verzichten wollt und was Ihr gemeinsam unternehmen wollt: Reisen, Haus, Kinder - formuliert Eure Wünsche und redet darüber, wie Ihr gemeinsam funktioniert. Wahrscheinlich rückt die Hochzeit dabei auch wieder in den Fokus, denn je nachdem, welche Bedeutung die Ehe für den Einzelnen hat, desto sicherer lässt sich sagen, wie eine Hochzeit eigentlich aussehen soll. Vielleicht fallen Euch prinzipielle Entscheidungen darüber, welche Hochzeit zu Euch passt, am Ende des Gesprächs einfacher.
2. Einen Plan für die Hochzeitsplanung
Ihr seid Euch sicher, dass Ihr heiraten wollt und habt auch schon eine grobe Idee, wie die Hochzeit aussehen soll? Prima, die erste Hürde ist geschafft! Nun ist es Zeit sich einen Plan zu machen, wie Ihr die Hochzeitsplanung am konfliktfreiesten überlebt. Dazu ist es wichtig, die Prioritäten für den Hochzeitstag frühzeitig festzulegen. Damit es zu einer fairen Entscheidung kommt, schreibt unabhängig vom Partner die drei Punkte auf ein Blatt Papier, die Euch persönlich bei der Hochzeit am wichtigsten sind. Das sollten auch die Punkte sein, für die Ihr gewillt seid, am meisten Geld auszugeben. Vergleicht Eure Liste und schaut, ob es Übereinstimmungen gibt. Sind Euch die gleichen Punkte wichtig, habt Ihr es natürlich einfach: Eure Prioritäten sind keine Frage. Sehen die Punkte unterschiedlich aus, findet zusammen einen Kompromiss und einigt Euch auf drei Punkte, die Euch zusammen wichtig sind. Das wird wieder viele Dinge, auch Fragen des Budgets, klären, bevor es zu einem Konflikt kommen kann.
Überlegt gemeinsam, wieviel Zeit Euch bis zum Hochzeitstermin noch bleibt und bis wann die einzelnen Punkte erledigt werden müssen und wer für welche Posten zuständig ist. Teilt die einzelnen Arbeiten auf oder einigt Euch darauf, dass einer die meisten Dinge klärt. Besprecht, wer für was zuständig ist. Wird deutlich, dass zu viele Dinge geregelt werden müssen, für die Ihr beide keine Zeit habt, dann überlegt einen Hochzeitsplaner zu engagieren, der Euch diese Dinge abnimmt und so für eine entspanntere Hochzeitsplanung sorgt.
Macht Euch klar, wie hoch Euer Budget ist und haltet Euch daran. Plant einzelne maximale Posten ein, die es nicht zu überschreiten gilt und falls Ihr doch in Versuchung geratet, mehr Geld auszugeben, besprecht diese Ausgaben vorher mit Eurem Partner. Einigt Euch darauf, wo statt dessen gespart werden soll, damit das maximale Budget nicht überschritten wird. So vermeidet Ihr, dass Geld ein Thema ist, über das Ihr während der Hochzeitsplanung streiten müsst.
3. Freunde und der Partner - beide werden gebraucht
Gönnt Eurem Partner während der Hochzeitsvorbereitungen auch mal eine Auszeit und vergesst nicht, dass Ihr Freunde habt! Diese sind wichtig und dürfen in der Hochzeitsvorbereitungszeit nicht zu kurz kommen.
Geht mit Euren besten Freunden regelmäßig ins Kino und Essen, um Euch abzulenken oder ladet sie zu einem gemütlichen Treffen zu Euch nach Hause ein. Besprecht mit ihnen alles über die Hochzeit, was Euer Partner nicht mehr hören kann oder für das er oder sie nicht das Verständnis hat. Vielleicht plant Ihr ja auch eine Überraschung am Hochzeitstag? Dann sind Eure Freunde definitiv die richtigen Ansprechpartner, um Pläne zu schmieden. Besprecht, wie Ihr am Junggesellinnenabschied feiern wollt und wie Ihr auch nach der Hochzeit regelmäßige Freunde-only-Abende einplant. Aber Achtung: Keine Freundin und kein Freund will immer und ewig übers Heiraten reden: Gönnt Euch und Euren Mädels mit einem Themenwechseln auch mal eine Auszeit vom Hochzeitswahnsinn! Das tut nicht nur Euch, sondern auch Eurer Beziehung gut.
4. Krisen erkennen und Lösungen finden
Ihr habt während der Hochzeitsplanungszeit Sorgen, dass gewisse Entscheidungen, die Ihr gefällt habt nicht den Wünschen Eures Partners entsprechen? Ihr seid Euch unsicher, ob Euer Partner tatsächlich mit allen Entscheidungen einverstanden ist, die Ihr gefällt habt? Ihr würdet gerne mehr darüber wissen, was Euer Partner in der Zwischenzeit für die Hochzeit geregelt hat? Macht einen gemeinsamen Abend in der Woche oder im Monat aus - je nachdem, wie regelmäßig Ihr im Alltag zum Reden kommt.
Setzt Euch bei einem Tee oder einem Glas Wein zusammen und sprecht gemeinsam darüber, wo Ihr im Hochzeitsplanungsprozess steht: Müssen gemeinsame Entscheidungen getroffen werden? Sind Rechnungen zu bezahlen? Sind beide Partner mit den jeweiligen Entscheidungen des anderen einverstanden? Gibt es Konflikte, die ausdiskutiert werden müssen? Heute ist der Abend, alles auf den Tisch zu bringen und sich um gemeinsame Lösungen zu kümmern. So ein Treffen verhindert, das Ihr im Alltag auf Konflikte stoßt, wenn Ihr gerade keine Zeit habt Euch darum zu kümmern oder dass Konflikte aufgeschoben werden, weil nie der richtige Zeitpunkt kommt, um darüber zu reden. Überlegt Euch, ob Ihr ein solches Treffen auch für die Zeit nach der Hochzeit zur Regel machen wollt: Auch nach der Hochzeit tut ein gemeinsamer Abend in regelmäßigen Abständen gut.
5. Auszeiten einplanen und einhalten
Eine Hochzeit planen kann sehr anstrengend sein und ab und zu kann es Euch als Paar auch nur gut tun, eine Auszeit vom Hochzeitswahnsinn zu nehmen: Macht einen Abend oder ein gemeinsames Wochenende aus, an dem Ihr Redeverbot über die Hochzeit habt! Wiederholt das, so oft es Euch gut tut! Verbringt eine schöne Zeit zusammen und nehmt eine Auszeit vom zusätzlichen Organisieren und Planen.
Freut Euch, mit dem Partner zusammen zu sein und macht Pläne für einen gemeinsamen Urlaub, eine Reise oder ein gemeinsames Abenteuer, fahrt ein Wochenende in ein Wellness-Hotel oder verbringt eine schöne Zeit mit den Kindern im Park - alles ist erlaubt, außer übers Heiraten reden! Macht gemeinsame Auszeiten vom Alltag auch für die gemeinsame Zeit nach der Hochzeit zur Regel: Zeit zusammen muss sein!
6. Nach der Hochzeit - wie geht es weiter?
Ihr habt organisiert, geplant, hattet immer etwas zu tun und wolltet, dass das gemeinsame Abenteuer Hochzeit nie endet? Oder Ihr könnt nicht erwarten, bis alles vorbei ist? Setzt Euch zusammen und redet darüber, wie es nach der Hochzeit weiter geht. Fahrt Ihr zusammen in die Flitterwochen? Dann müssen eventuelle Aufgaben vor Ort oder für die Reise geregelt werden, eventuell braucht Ihr Hilfe von Freunden oder der Familie. Müssen Rechnungen beglichen werden? Was passiert mit Dingen, die Ihr extra für die Hochzeit angeschafft habt? Wer kümmert sich um die Danksagungskarten und bis wann sollen diese verschickt werden? Wenn Ihr keine Flitterwochen zusammen verbringen könnt, versucht Euch ein gemeinsames Wochenende frei zu machen, um zusammen in Erinnerungen an Euren Hochzeitstag zu schwelgen und Euch zu feiern: Geschafft! Hochzeitsplanung gut überstanden! Und: Ihr seid verheiratet!
7. Alleine und Zusammen - was tut uns gut?
Überlegt Euch, was Ihr in der Hochzeitsplanungszeit über Euch und Eure Beziehung gelernt habt. Was hat sich so erfüllt, wie Ihr Euch das vorgestellt habt und was ist ganz anders gekommen? Welche Überraschungen habt Ihr beim Partner festgestellt und was habt Ihr so eingeschätzt, wie es dann passiert ist? Habt Ihr Euch vielleicht über die Zeit der Hochzeitsvorbereitung verändert oder sind Euch Dinge klar geworden, die Ihr vorher so nicht gesehen habt?
Besprecht, was Euch in der Hochzeitsplanungszeit gut getan hat und nehmt diese Dinge mit in die Ehe. Ein Abend in der Woche oder im Monat mit Freunden? Eine Reise zu zweit oder vielleicht auch alleine? Sprecht über Eure Wünsche und was Euch gut tut.
8. Probleme mit dem Profi lösen
Ihr wollt zusammen sein, scheitert aber in Diskussionen immer wieder an bestimmten Punkten, an denen Ihr nicht weiterkommt? In der Hochzeitsvorbereitungszeit sind Euch Dinge in Eurer Beziehung klar geworden, die Ihr nicht ändern könnt, aber die Ihr so nicht akzeptieren könnt? Sucht Euch rechtzeitig Hilfe vom Profi und nehmt eine Paarberatung in Anspruch.
Sich zu früh Hilfe zu holen gibt es nicht: Besser früher sich gemeinsam um Lösungen kümmern als zu lange zu warten. Oftmals braucht es eine neutrale und professionelle Position in einer Diskussion, um eine Lösung zu Tage zu fördern oder um die richtigen Denkanstöße zu setzen.
9. Beziehungsziele - Reisen, Feste, Eheversprechen erneuern
Formuliert gemeinsame Ziele für Eure Beziehung, unabhängig von Kindern. Ihr träumt schon immer von einer bestimmten Reise, die Ihr als Paar zusammen machen wollt? Ihr habt gemeinsame sportliche Ziele, bei denen Ihr Euch unterstützen könnt? Bestimmte Familienfeste sind Euch besonders wichtig oder Ihr träumt davon, ein bestimmtes Jubiläum groß zu feiern? Plant solche Ziele gemeinsam. Diese Wünsche und Träume helfen im Alltag, Fixpunkte zu setzen und immer wieder einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Ein schönes Ziel kann es z.B. auch sein, jedes Jahr, oder alle fünf oder zehn Jahre, das Eheversprechen zu erneuern. So könnt Ihr Eure Hochzeit wunderbar wieder ins Gedächtnis rufen und noch einmal feiern!
Eine Hochzeit auszurichten ist kann schon einiges an Geld kosten. Ein bezauberndes Brautkleid, ein traumhaftes Schloss als Hochzeitslocation und unvergessliche Flitterwochen – gerade für junge Paare ist das liebe Geld oft ein Hindernis, sich den Wunsch nach der Traumhochzeit zu erfüllen. Wenn das Ersparte nicht ausreicht und die Eltern nicht unter die Arme greifen können, wird es ohne Hilfe schwierig.