Die Hochzeit ist im Judentum ein wichtiges Ereignis. Die Ehe ist ein religiöses Gebot, sie gilt als heilig, jedoch nicht als Sakrament. Ein Mensch soll in einer Partnerschaft und nicht alleine leben.
Da man mit der Eheschließung im Judentum einen heiligen Vertrag eingeht, ist eine Scheidung nicht gerne gesehen. Dennoch ist sie unter bestimmten Umständen möglich. Die Scheidung wird von einem Rabbinergericht unter der Anwesenheit von Zeugen ausgesprochen.
Voraussetzungen für eine jüdische Trauung
Jüdische Hochzeiten werden meist unter der Woche geschlossen, da die Heiratsurkunde unterschrieben werden muss, was am Sabbat nicht gestattet ist. Dies gilt auch für religiöse Feiertage, wie zum Beispiel für das Pessachfest, welches Mitte März gefeiert wird, oder für die drei Wochen zwischen dem Fasttag Schiwea-Assar Be-Tammus und dem Fasttag Tischa Be-Aw im Juni.
Bei einer jüdischen Trauung müssen beide Partner jüdischen Glaubens sein. Wenn einer von beiden einer anderen Konfession angehört, muss dieser konvertieren. Für eine Trauung in einer jüdischen Gemeinde benötigt Ihr die Heiratsurkunde (Ketuba) der Eltern. Ist die Urkunde der Eltern nicht vorhanden, kann die Zugehörigkeit zum Judentum auch mit anderen Dokumenten nachgewiesen werden, wie beispielsweise einer Bescheinigung über eine Gemeindezugehörigkeit.
Außerdem braucht Ihr eine Ledigkeitsbescheinigung, sowie die standesamtliche Heiratsurkunde, die sie beide beim zuständigen Einwohnermeldeamt erhalten.
Die Trauung
Die Zeremonie wird vom Rabbi durchgeführt. Das Paar steht unter einer Chuppa, einem Baldachin, welcher das neue Haus der Eheleute symbolisiert. Die Trauung kann in der Synagoge, aber auch traditionell draußen stattfinden.
Die Eheschließung ist in zwei Teile aufgeteilt: die Verlobung und die Heimführung. Die Verlobung besteht aus einer Predigt und der Segnung eines Weinglases. Nach dem Ringtausch und der Unterzeichnung des Ehevertrages (Ketuba) folgt die Zeremonie der Heimführung. in welcher der Rabbi über ein zweites Weinglas die sieben Hochzeitssegensprüche spricht. Danach wird traditionell vom Ehemann das Glas mit dem Fuß zerbrochen.
Ablauf einer jüdischen Trauzeremonie
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Verlobung (Erussin, Kidduschin): Predigt, Segnung des Weines
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Ringtausch
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Verlesung und Unterzeichnung der Heiratsurkunde (Ketuba)
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Heimführung (Nissuin): sieben Hochzeitssegen und Zerbrechen eines Glases
Es gehört viel Mut dazu, vor einem großen Publikum offen über seine Gefühle zu sprechen. Das Eheversprechen ist genau der richtige Moment, um ihnen freien Lauf zu lassen! Mache das Eheversprechen für Deinen Partner zu einem der schönsten Momente der Hochzeit und traue Dich, ihm mit persönlichen Worten Deine Liebe zu gestehen.